Vergangenen Mittwoch gab der Kanton Schwyz den Abschuss eines «Problemluchses» frei, doch die Erlegung liess auf sich warten. Bauern und SVP sind wütend.
Ein junger männlicher Luchs hat im Muotatal (Schwyz) mutmasslich Schafe gerissen. Nun wurde das Tier von Wildhütern im Gebiet Chupferberg erlegt.
Im Kanton Schwyz sorgte ein Luchs für Aufregung und Ärger. Der Grosskatze wird zur Last gelegt, mindestens neun Schafe getötet zu haben. Dies hat dazu geführt, dass die Wildhut die Erlaubnis erhalten hat, das Tier zu erlegen. Doch der Abschuss liess auf sich warten – das brachte die SVP auf die Palme. Unterdessen wurde der Luchs geschossen.
Die SVP hat sich sogar beim Bundesrat Rösti persönlich dafür starkgemacht, dass der Luchs zum Abschuss freigegeben wird. Über den Austausch mit dem Bundesrat sagt Schelbert auf «PilatusToday»: «Am Nachmittag um 15 oder 16 Uhr hat uns Albert Rösti bestätigt, dass man die Abschussbewilligung erhält.» Die Freigabe kam dann auch an besagtem Freitagnachmittag. Doch am darauffolgenden Mittwoch lebte der Luchs immer noch. Die SVP kritisierte die Arbeit der Wildhut: «Am Freitag hat man halt normalerweise um 17 Uhr Feierabend und dann geht es am Montag wieder los. Das bemängeln wir», so Schelbert.
Gemäss einer Mitteilung des Schwyzer Umweltdepartements wurde der Luchs in der Zwischenzeit am Dienstag um 0:25 Uhr im Gebiet Chupferberg getötet. Die Wildhüter waren demnach mit moderner Nachtsichttechnik ausgerüstet.
Der Luchs hatte am 11. August damit begonnen, Schafe zu reissen. Am 16. August gab das Bundesamt für Umwelt das Tier zum Abschuss frei. Die Wetterverhältnisse und das anspruchsvolle Gelände hätten den Abschuss des scheuen Tiers erschwert, teilte das Umweltdepartement mit. Beim Luchs handelt es sich um ein junges, männliches Tier mit einer besonderen Geschichte. Er war im Oktober 2023 als Waise aufgegriffen worden. Nachdem er im Natur- und Tierpark Goldau aufgepäppelt worden war, wurde er im letzten Mai wieder freigelassen. Das Tier war mit einem GPS-Sender ausgestattet, der alle sechs Stunden den Standort meldete.