Die Stimmbevölkerung lehnt die Biodiversitätsinitiative von ProNatura deutlich ab: Deutliches Nein zur Biodiversitäts-Initiative.

Sieg für UMWELTMINISTER Rösti: Deutliches Nein zur Biodiversitätsinitiative

Die Biodiversitätsinitiative von ProNatura scheitert deutlich am Volk: Die Stimmbeteiligten lehnen die Vorlage deutlich ab.

Das Resultat zur Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative zeigt: Die Stimmbevölkerung ist der Ansicht, dass die Schweiz bereits genug unternimmt, um die Biodiversität zu schützen. Das Volk hat die Initiative mit 63 Prozent abgelehnt. Der Bundesrat hatte die Initiative aus drei unterschiedlichen Gründen zur Ablehnung vorgeschlagen – Umweltminister Albert Rösti sieht sich durch das Abstimmungsresultat in seinem Kurs bestätigt: «Die Bevölkerung will nicht, dass ganz grosse Gebiete unter absoluten Schutz gestellt werden», sagt er im Interview mit 20 Minuten.

Ein Ja zur Biodiversitätsinitiative hätte Siedlungsentwicklung, Energieproduktion, Landwirtschaft und Tourismus ausgebremst, so Rösti. Mit dem Nein behalte sich die Schweiz den Entscheidungsspielraum offen, im Einzelfall abzuwägen, ob die Biodiversität oder der wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund stehe.

Gleichzeitig betont der Berner Oberländer, dass der Schutz der Biodiversität auch künftig ein wichtiges Anliegen bleiben werde: «Wir nehmen dieses Thema auch in Zukunft sehr ernst.» Die rund 600 Millionen Franken, die der Bund jährlich dafür aufwende, würden nach dem Volksentscheid nicht grundsätzlich infrage gestellt.

Auch Bauernverbandspräsident Markus Ritter ist überzeugt: «Die Argumente von Bundesrat und Parlament waren stichhaltig. Diese Initiative war schlicht nicht nötig», erklärt der St. Galler. Es sei wichtig, dass der Schutz der Biodiversität auch mit der Lebensmittelproduktion im Einklang stehe, betont Ritter. «Es ist eine grosse Herausforderung, neun Millionen Menschen zu ernähren» – es brauche eine nachhaltige Entwicklung mit Platz für beide Verfassungsziele.

«Heute ist kein guter Tag für die Natur und die Menschen in der Schweiz», erklärt der Luzerner SP-Nationalrat Hasan Candan. Trotz des deutlichen Abstimmungsresultats sei die Ausgangslage klar: «Wir haben eine Biodiversitätskrise in unserem Land – das schleckt keine Geiss weg.»