Der alternative mit Gebühren finanzierte Lokalradiosender «Radio LoRa» verbreitet antisemitische, linksextremistische und gewaltverherrlichende Inhalte und ruft zu unbewilligten Demos, auch mit Gewalt gegen Polizisten auf.
Der alternative Zürcher Sender Radio Lora steht wegen antisemitischer und linksextremer Inhalte in der Kritik. Eine NZZ-Reportage deckt schwere Verstösse auf.
Der alternative Lokalradiosender verbreitet antisemitischen, gewaltverherrlichenden Inhalt und ruft zu unbewilligten Demos auf. Radio Lora, der alternative Lokalradiosender aus Zürich, gilt seit über 40 Jahren als Sprachrohr für ethnische und gesellschaftliche Minderheiten. Der Sender erhält 640’000 Franken Gebührengelder pro Jahr vom Bund, weitere 100’000 Franken kommen ab 2025 dazu.
Er ist dafür den Bestimmungen des Strafrechts und des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) unterworfen, auch dem Kodex des Schweizerischen Presserats, der unter anderem vorsieht, dass Moderatoren und Moderatorinnen – auch wenn sie freiwillig arbeiten – sich an die Wahrheit zu halten haben und die Gegenseite bei schweren Anschuldigungen zu Wort kommen lassen. Nur: Respektiert werden die Leitsätze offenbar nicht, wie eine Reportage der NZZ aufzeigt.
So soll der Sender etwa antisemitische und linksextreme, gewaltverherrlichende Lieder abspielen sowie zum Beispiel Leila Khaled, ein führendes Mitglied der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und Flugzeugentführerin, in einer Sendung würdigen.
Während bei feministischen Sendungen durch eine Triggerwarnung auf sensible Passagen aufmerksam gemacht wird, werden ohne jegliche Warnung Songs wie «Revolution» oder «Intifada» laufen gelassen. Bei «Revolution» begrüsst die deutsche Band K.I.Z. den Mord an Richtern und Polizisten. «Intifada» von der spanischen Gruppe Ska-P erzählt davon, dass sechs Millionen Juden im Holocaust vernichtet worden seien, doch aus den Opfern nun Henker geworden seien.
Die Moderatoren von Radio Lora sollen nach Angaben der NZZ auch zu unbewilligten Demos oder sonstigen verbotenen Aktionen aufgerufen haben – was ebenfalls gegen eine interne Regelung des Senders verstosse. Ende November letzten Jahres riefen die Moderatorinnen des «Feministischen Mittagsmagazins» ihre Zuhörerinnen auf, an einer unbewilligten Kundgebung teilzunehmen. Am vergangenen 1. Mai leiteten die Moderatoren die Demonstrierenden der illegalen Nach-Demo durch Zürich, damit sie den «Bullen» und «Robocops» entkommen konnten.
Jonathan Kreutner, der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), sieht bei den Sendungen auf Radio Lora «rote Linien überschritten». «Die unkritische Würdigung einer Terroristin muss als Heldinnenverehrung verstanden werden und ist in dieser Form schlicht unappetitlich», sagt Kreutner zur NZZ.