Er wollte seine Ex-Frau töten: Ein 55-jähriger Kroate muss über sechs Jahre ins Gefängnis.
Ein 55-jähriger Kroate plante, seine Ex-Frau (42) aus Wut und Eifersucht zu töten. Damit er ihren neuen Wohnort fand, baute er einen GPS-Tracker in die Playstation seines Sohnes ein.
Ein 55-jähriger Kroate ist schuldig der sexuellen Nötigung, der strafbaren Vorbereichshandlungen zu vorsätzlicher Tötung und weiteren Delikten gegenüber seiner Ex-Frau. Er wird mit einer Freiheitsstrafe von 74 Monaten bestraft und muss für 10 Jahre das Land verlassen. Das entschied das Bezirksgericht Dietikon am Donnerstag.
In der Beziehung des kroatischen Ehepaares kriselte es schon lange – es kam zu häuslicher Gewalt und Todesdrohungen. Deshalb zog die Frau im Frühjahr 2023 aus der ehelichen Wohnung in einer Zürcher Agglomerationsgemeinde aus und zog in eine Limmattaler Gemeinde. Den neuen Wohnort hielt sie aber gegenüber dem Ehemann geheim. Um herauszufinden, wo sie lebte, schenkte der Mann seinem Sohn zum 18. Geburtstag eine Playstation und baute einen GPS-Tracker ein. Da der Sohn bei der Mutter wohnte, fand er so den neuen Wohnort heraus.
Laut Anklageschrift begab sich der Ex-Mann am 15. Mai 2023 heimlich in ihre Wohnung, den Schlüssel hat er von seinem Sohn ohne dessen Wissen behändigt. Der Beschuldigte war mit einem Teppichmesser und Kabelbindern bewaffnet und wartete, bis die Frau von der Arbeit nach Hause kam. In der Wohnung angekommen, schlug er sie, zwang sie, sich nackt auszuziehen, und fragte: «Für wen hast du deine Brüste gemacht?»
Er drohte ihr mit dem Tode und sagte: «Das ist dein letzter Tag, verabschiede dich von deinem Leben.» Eine befreundete Nachbarin, die einen Schrei hörte, alarmierte die Polizei, welche den Mann nach heftiger Gegenwehr verhaftete.
Der Staatsanwalt verlangte wegen sexueller Nötigung, strafbarer Vorbereitungshandlungen zu vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte eine unbedingte Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten. «Er wollte die Ehefrau aus Eifersucht und Wut töten, weil sie ihn verlassen wollte und einen neuen Mann hat.» Zudem soll der Kroate, der 1990 in die Schweiz eingereist war, für zehn Jahre des Landes verwiesen werden. Er arbeite seit 2017 nicht mehr, habe grosse Schulden und habe Angehörige in Kroatien. «Es handelt sich nicht um einen Härtefall.»
Das Bezirksgericht Dietikon sprach den Mann der sexuellen Nötigung, der strafbaren Vorbereichshandlungen zu vorsätzlicher Tötung und weiteren Delikten schuldig. Es verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von 74 Monaten und verwies ihn für 10 Jahre des Landes. Das Gericht folgte somit dem Staatsanwalt und ging sogar vier Monate über dessen Antrag hinaus.
Der Beschuldigte habe widersprüchliche Aussagen gemacht, sagte die Richterin. Sie seien nicht konsistent gewesen. Dies im Gegensatz zur Privatklägerin, deren Aussagen glaubhaft und nicht übertrieben in den Darstellungen waren. Für das Gericht war klar: Der Mann hatte die Absicht gehabt, seine Ex-Frau zu töten.