Über Nacht sprayten unbekannte Personen aus dem linksextremistischen Lager pro-palästinensische Parolen an eine Hauswand einer jüdischen Galerie.
Linksextremistische Sprayereien an jüdischer Galerie. Der Verein NAIN vermutet hinter den Malereien antisemitisches Gedankengut.
Am Freitag wurden in Zürich pro-palästinensische Sprayereien entdeckt, unter anderem an der Fassade einer jüdischen Galerie. Der Verein NAIN «Never again is now» vermutet dahinter antisemitisch motivierte Personen aus dem linksradikalen Lager der Antifa und der Juso:
Das Handy von Jessie Katz klingelte heute Morgen öfter als üblich. Der Grund: Mitglieder des Vereins NAIN (Never Again Is Now) sendeten innerhalb der Whatsapp-Gruppe des Vereins Fotos von Sprayereien an Zürcher Geschäften. Schriftzüge wie «No Art for Genocide», «Long Live Palestine» oder «Not Support Zionism» prangerten an Hauswänden an der Rämistrasse, der Weststrasse und Selnaustrasse.
Jessie Katz, Mitglied des Vereins NAIN, sagt: «Es erinnert leider sehr an die 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts.» Katz und andere Mitglieder des Vereins vermuten hinter den Sprayereien «antisemitisches Gedankengut». Diesen Schluss ziehen die Vereinsmitglieder, da die Sprayereien unter anderem um die jüdische Galerie Bernheim auftauchten oder aber um die Galerie Karma International. «Heute eröffnet im Karma an der Weststrasse die Ausstellung von Hans Josephsohn», so Katz.
Josephsohn ist ein jüdischer Künstler. Er wuchs im damals deutschen Königsberg in einer jüdischen Familie auf und gelangte 1939 über Italien nach Zürich.
Auf Anfrage bestätigt die Stadtpolizei Zürich, Kenntnis vom Vorfall zu haben. «In der Nacht auf Freitag sind im Kreis 1, aber auch im Kreis 3, solche antisemitischen Sprayereien entdeckt worden», sagt Marc Surber, Mediensprecher der Stadtpolizei. Hierzu laufen die Ermittlungen.