Auch Nemos ESC-Sieg scheint den Umstand, dass ein Grossteil der Bevölkerung die Anerkennung eines dritten Geschlechts nicht für nötig befindet, nicht geändert zu haben.
Die Mehrheit der Schweizer hält es nicht für nötig, dass die Schweiz ein drittes Geschlecht anerkennt.
Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von 20 Minuten und Tamedia, in der sich 57 Prozent der Befragten gegen die Einführung eines dritten Geschlechts aussprachen.
«Das ist inakzeptabel, das müssen wir ändern», sagte Nemo nach dem Sieg am Eurovision Song Contest 2024 zu dem Umstand, dass die Schweiz amtlich lediglich das männliche oder weibliche Geschlecht anerkennt. Justizminister Beat Jans kündigte daraufhin an, mit Nemo «über queere Rechte» zu sprechen.
Nemos Ansicht teilen aber offenbar auch nach dem ESC-Sieg die wenigsten jüngeren Leute: Während 41 Prozent der über 65-Jährigen ein drittes Geschlecht ablehnen und sich nur 21 Prozent der Befragten für die Gesetzesänderung aussprachen, sieht dies bei den 18- bis 34-Jährigen ganz ähnlich aus: Zwar liegt die Zustimmung mit 25 Prozent etwas höher, mit 49 Prozent spricht sich aber fast die Hälfte der befragten jungen Personen entschieden gegen ein drittes Geschlecht aus – in keiner Altersgruppe fällt die Ablehnung klarer aus.
Während die Ablehnung bzw. Zustimmung also scheinbar nichts mit dem Alter zu tun hat, spielt die Parteizugehörigkeit offenbar eine deutlich grössere Rolle: Während jeweils über 45 Prozent der befragten SP- und Grünen-Wähler ein drittes Geschlecht fordern, fällt die Ablehnung unter den SVP-Wählern mit 70 Prozent am klarsten aus.