Initiative eingereicht: Die Schweiz stimmt über ein Tierversuchsverbot ab.

Stopp Tierversuche: Neue Initiative in der Schweiz eingereicht

Die Initiative «Ja zur tierversuchsfreien Zukunft» kommt zustande. Tierschutzorganisationen fordern somit erneut ein Verbot von Tierversuchen. Gegner warnen vor Folgen für die Forschung.

Am Montag wurden die Unterschriftenlisten für die Volksinitiative «Ja zur tierversuchsfreien Zukunft» bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die Initiative kommt somit vors Volk.

Wer jetzt ein Déjà-vu erlebt, liegt nicht ganz falsch: Bereits 2022 stimmte die Schweiz über ein Verbot von Tierversuchen ab. Damals lehnte die Bevölkerung die Initiative mit 79,1 Prozent deutlich ab. Dies kam wenig überraschend, da weder der Bundesrat noch das Parlament oder grössere Parteien hinter der Vorlage standen.

Die aktuelle Initiative soll laut dem Komitee deshalb auch weniger Verbote als bei der letzten Initiative im Text enthalten. Konkret zielt sie darauf ab, die Bundesverfassung so zu ändern, dass Tierversuche künftig nur dann erlaubt sind, wenn sie im Interesse des betroffenen Tiers liegen. Zudem soll das Halten, Züchten und Handeln mit Tieren für Tierversuche verboten werden.

Die Hauptargumente des Komitees – das hauptsächlich aus Tierschützern besteht – sind, dass Tierversuche ethisch nicht vertretbar sind. Sie würden laut dem Komitee den medizinischen Fortschritt gar hemmen und falsche Sicherheit vorgaukeln.

Zu den Gegnern der Initiative zählen neben den Grünen insbesondere auch die Pharmakonzerne. «Ein Verbot von Tierversuchen hätte gravierende Folgen für die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente und ist ein direkter Angriff auf den Forschungsstandort Schweiz», erklärt Georg Därendinger, Kommunikationschef des Verbands Interpharma. Obwohl die Initiative weniger radikal sei als die vorherige, verfolge sie dasselbe Ziel und werde daher vom Verband abgelehnt.

In Bundesbern winken Politiker von links bis rechts den zweiten Initiativversuch ab: Dieser sei aussichtslos, zu extrem und schiesse weit über das Ziel hinaus, sagen etwa Grünen-Ständerätin Maya Graf und SVP-Nationalrat Martin Haab auf Anfrage von 20 Minuten.