Mit Martina Bircher (SVP) ist wieder eine Frau in der Aargauer Regierung: Die SVP legt massiv zu, Grüne verlieren.
Im Aargau feiert die SVP in Regierung und Parlament einen Vollerfolg. Grüne und GLP sind die grossen Verlierer.
Die Grünen im Tal der Tränen: Die 2020 dazugewonnenen vier Sitze im Aargauer Grossrat sind nach diesem Wahlsonntag allesamt wieder weg! Wie sich bereits auf nationaler Ebene und in anderen Kantonen – zuletzt in Schaffhausen – andeutete: Die grüne Welle ist abgeebbt.
Wäre dies nicht genug, wandern die verlorenen Stimmen nicht etwa wieder zurück zur SP. Nein, der Kanton Aargau erlebt einen veritablen Rechtsrutsch: Auch die GLP verliert doppelt, die EVP büsst ebenfalls einen Sitz ein. Die SVP feiert derweil einen historischen Sieg und gewinnt gleich fünf Sitze dazu. Mit 33,9 Prozent Wähleranteil ist es das beste Resultat der kantonalen Parteigeschichte. Die FDP und die EDU tragen mit je einem Sitzgewinn zusätzlich zum Ausbau der rechtsbürgerlichen Mehrheit im Aargauer Parlament bei.
«Wir haben den Wahlkampf in den Bezirken gemacht, es wurde hervorragende Arbeit geleistet, die sicher viel zu diesem Resultat beigetragen hat», sagt Wahlleiter und Nationalrat Thomas Burgherr (62) nach dem Wahlsieg zur «Aargauer Zeitung». Nun sehe es so aus, als könne man zusammen mit der FDP eine Mehrheit erreichen. «Dann können wir eine gute Politik machen, wenn wir miteinander sprechen», sagt Burgherr.
Auch in der Exekutive wurde der Angriff von links abgewehrt. Nationalrätin Martina Bircher (40) verteidigte den zweiten SVP-Sitz souverän. Der bisherige SVP-Bildungsdirektor Alex Hürzeler (59) trat nicht mehr an. Mit Bircher nimmt nach vier Jahren reinem Männergremium wieder eine Frau im Regierungsrat Einsitz. Im Nationalrat übernimmt voraussichtlich der Landwirt Christian Glur (49) den frei werdenden Sitz.
Birchers Konkurrent, GLP-Nationalrat Beat Flach (59), verpasste trotz vielversprechenden Umfrageresultaten das absolute Mehr deutlich. Gerade einmal 56 Stimmen trennten schlussendlich Flach und die bereits im Vorfeld als chancenlos eingestufte Grüne Ruth Müri (53).
Zeitgleich wie der Aargau wählte Basel-Stadt. Auch im Stadtkanton gewinnt die SVP – jedoch mit deutlich weniger Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse. Sowohl die Basler Volkspartei als auch die FDP können einen Sitzgewinn bejubeln. Leidtragende ist wiederum die GLP: Sie verliert zwei Sitze.