In der Schweiz ist die Wohnungsnot als Folge der ungebremsten Zuwanderung auch im internationalen Vergleich gross. Nur Luxemburg und zwei weitere Länder in Europa haben ein noch grösseres Wohnungsproblem.

Die Schweizer Bevölkerung wächst weiterhin. Dabei kam es zu einer Premiere: Noch nie zuvor hatten 9 Millionen Menschen gleichzeitig hierzulande gelebt.

Die Schweiz steht bei der Wohnungsknappheit in Europa an vierter Stelle, nach Luxemburg, Irland und Norwegen. Die Angebotsmieten in der Schweiz sind in den letzten zwei Jahren um 10,6 Prozent gestiegen. Das Verhältnis von Hauspreisen zu Einkommen ist seit 2015 um 26 Prozent gestiegen.

Wer in der Schweiz eine bezahlbare Wohnung sucht, braucht Glück, Beziehungen oder muss aufs Land ausweichen. In Städten wie Zürich ist die Wohnungsnot gross, wie die Wohndemo am Wochenende zeigte.

Auch im europäischen Vergleich ist die Wohnungsknappheit in der Schweiz besonders extrem, wie eine Analyse der Immo-Experten von Wüest Partner zeigt. Von 28 europäischen Ländern liegt die Schweiz nach Luxemburg, Irland und Norwegen an vierter Stelle.

In Luxemburg und Irland führen ein starkes Wirtschaftswachstum und eine rasch wachsende Bevölkerung zu einer hohen Nachfrage, während das Angebot nicht mithält. Die Schweiz verzeichnet ebenfalls eine starke Nachfrage bei rückläufiger Bautätigkeit, schreibt Wüest Partner zur Analyse. Das anhaltende starke Bevölkerungswachstum verschärft die Situation, es werde primär durch neu geschaffene Arbeitsplätze verursacht, weniger durch Geburten. Gleichzeitig ging die Zahl der Baugenehmigungen in den letzten fünf Jahren um 27 Prozent zurück, wodurch sich die Nachfrage nach neuen Wohnungen immer weniger decken lässt.

In anderen Ländern sind die Mieten noch stärker gestiegen. Allerdings spüren die Mieterinnen und Mieter hierzulande wegen des hohen Niveaus die steigenden Wohnkosten besonders stark. In der Schweiz und in Deutschland machen sie rund 60 Prozent der Haushalte aus, während ihr Anteil in osteuropäischen Ländern fast nirgends über 20 Prozent liegt.